Wandlitz lockt mit seinen Attraktionen wie Strandbad, Barnim Panorama, Theater am Wandlitzsee, dem Goldenen Löwen und seinen umliegenden Naturschönheiten nicht nur Besucher*innen, sondern auch viele Menschen an, die ihren Lebensmittelpunkt in diesen Ortsteil verlegen wollen.
Das ist grundsätzlich zu begrüßen, sorgt für ein lebhaftes Treiben, aber auch für Konflikte zwischen Anwohnern und Gästen. Die Nebenwirkungen sind ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, das zum großen Teil durch den Pendler- und den Ausflugsverkehr geprägt ist, sowie eine zunehmende Entwaldung der Siedlungsgebiete als Folge der voranschreitenden Nachverdichtung mit Wohnhäusern.
Deutlich wird diese Problematik immer dann, wenn neue Bauvorhaben, insbesondere des mehrgeschossigen Wohnungsbaus, beschlossen werden sollen.
Der Wunsch der Einwohner nach Zurückhaltung bei den Bauaktivitäten kollidiert mit einem Umfeld, in dem Wohnungen für Ältere und Jüngere Mangelware sind und nicht nur private Investoren, sondern die Gemeinde selbst den Markt antreiben. Diese Diskrepanz wird sich nicht völlig auflösen lassen, zumal die Ausweisung der Gemeinde als Entwicklungsachse von Berlin nicht nur die Freiheitsgrade nach oben treibt, sondern Wasser auf die Mühlen der Entwickler ist.
Diesen Konflikt kann man nur mit klaren Regeln begrenzen. Es darf nicht dazu kommen, dass ungebremste Bautätigkeit zu einem Kollaps der gemeindlichen Infrastruktur führt. Neben Straßen und Wegen sind insbesondere Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Hort, Arztpraxen und Versorgungseinrichtungen maßgebend.
Die derzeitige Verfügbarkeit von Kita, Schul- und Hortplätzen zeichnet ein düsteres Bild der Vorsorge das in den letzten Jahren durch die Verwaltung betrieben wurde. Hierzu ist dringend eine Richtlinie notwendig, die die Auswirkungen der weiteren Entwicklung in Abhängigkeit zur Verfügbarkeit darstellt und Grundlage für eine Abwägung bildet. Ziel ist es, den weiteren Zubau auf ein Maß zu beschränken, das die Qualität und die Verfügbarkeit gemeindlicher Infrastruktur als Maßstab hat.
Von vielen Wandlitzern wird der motorisierte Individualverkehr zunehmend als Belastung wahrgenommen. Insbesondere zu Schulbeginn und Schulende ist die L100 überfüllt. Hier muss mit übergeordneten, aber auch mit Detaillösungen an einer Verbesserung des Verkehrsflusses und an dessen Vermeidung gearbeitet werden.
Zu den übergeordneten Maßnahmen zählen der dringend notwendige 30 Minutentakt der NEB, ein besserer ÖPNV, aber auch eigene gemeindliche Investitionen in diese Infrastruktur. Dazu zählt für uns eine Busverbindung, die auf der Strecke Klosterfelde <-> Basdorf schon jetzt die NEB um den Halbstundentakt ergänzt, sowie in der Saison ein „Bäderbus“ zwischen Bernau <-> Liepnitzsee – und den Badeseen im Umfeld.
Das Radwegenetz der Gemeinde muss ausgebaut und verbreitert werden. In Wandlitz soll es Spaß machen und sicher sein mit dem Fahrrad zu fahren und das Auto stehen zu lassen. Östlich der Bahn ist für uns daher nur ein Radweg als Ergänzung zur Platanenstrasse denkbar.
Als Detaillösungen ist die Anlage von Abbiegespuren an den Schulzufahren und eine Ordnung der Zufahrtssituation zum Gymnasium wichtig.
Die Grundschule Wandlitz benötigt dringend und kurzfristig weitere Raumkapazitäten, um die hohe Klassenfrequenz zu senken und die fehlenden Hortflächen zu ergänzen. Dies kann nicht bis zur Entscheidung über den Neubau einer Schule an einem anderen Ort warten.
Die Freiwillige Feuerwehr Wandlitz wird mittelfristig einen Neubau an zentraler Stelle benötigen.