6. BAUEN UND WOHNEN

Wandlitz ist Naturparkgemeinde und Entwicklungsachse zugleich! Seit Mitte 2019 ist diese Festlegung durch den „Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion“ (LEP HR) eine Herausforderung für das kommunale politische Handeln, da der Siedlungdruck entlang der Bahnlinien steigt.

Die Anbindung an die Bahn soll zur Reduzierung des Autoverkehrs beitragen, und der Naturraum zwischen den Siedlungsachsen  besser geschützt werden.

Das Wachstum der Einwohnerzahlen in unserer Gemeinde ist dennoch moderat. Im Schnitt der letzten 5 Jahren ist durchschnittlich ein Plus von 293 Menschen bzw. eine Zunahme von 1,2% zu verzeichnen. Der „gefühlte“ Zuzug“wird offenbar höher eingeschätzt. Dieser Zuzug sichert uns aber den Erhalt von weiterführenden Schulen, die Ansiedlung von Ärzten und die Einnahmen von Steuergeldern. Ohne Zuzug würden wir vergreisen, denn die Sterberate liegt deutlich über der der Geburten. Wir  stehen für Steuerung und ein gutes Flächenmanagement, um den Ortsteilen in ihren Entwicklungsmöglichkeiten bzw. auch Grenzen zur Seite zu stehen.

Die Ortsteilgrenzen, der Wechsel zwischen Siedlung und Naturraum muss erhalten bleiben. Innenentwicklung und effektive Flächennutzung haben Vorrang vor Flächenentwicklung im Außenbereich. Gemeindliche Infrastruktur und verkehrliche Erschließung müssen eng mit der Wohnbauentwicklung abgestimmt werden.

Die Entwicklung der kleineren Ortsteile Schönerlinde oder Klosterfelde hat Vorrang vor einer weiteren Intensivierung in den beiden großen Ortsteilen Wandlitz und Basdorf. Dabei soll immer auch ein Anteil an sozialem Wohnungsbau gefordert werden, um neuen Wohnraum zu bezahlbaren Preisen zu schaffen.

Wir würden es sehr begrüßen und unterstützen, wenn die Gemeinde selbst den sozialen Wohnungsbau unterstützen würde, z.B. durch Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft.

Die kleineren Ortsteile sollen in ihrer Struktur bewahrt werden, können aber durch angemessene Wohnungsbauprojekte für alle Bewohner eine Aufwertung erfahren, z.B. durch Ansiedlung eines Endverbrauchermarktes oder eine bessere ÖPNV- Anbindung.


Foto: Anke Seeliger